„Man muss sich eine eigene Stimme aufbauen“ Julia Hülsmann
Wenn schon allein der Faktor Kontinuität ein Qualitätsmerkmal für zeitgenössischen Jazz wäre, müsste man ihn unweigerlich mit der Berliner Pianistin Julia Hülsmann und ihren über Jahrzehnte (!) bewährten Partnern, Bassist Marc Muellbauer, Schlagzeuger Heinrich Köbberling und dem Saxofonisten Uli Kempendorff in Verbindung bringen. Das Quartett beeindruckt im Konzert mit einer durchgängig zu spürende Unaufgeregtheit, subtil anklingender Melodik und dem Klang des Pianos, der in einigen Kompositionen nicht mehr von dieser Welt zu sein scheint. Gemeint sind die Konzerte zum 2022er ECM - Album THE NEXT DOOR, welches zwischen den modalen Gepflogenheiten der 60er Jahre und Post- Bop verortbar ist und den der Guardian als „eine Glanzleistung, für seine unaufdringliche Neuerfindung des Vertrauten und seine kühle Virtuosität“ und als „kluge, durchdachte, neugierige zeitgenössische Jazzmusik“ bezeichnet.
Es ist durchaus ein Hochgefühl für die Festivalgestalter, dass Julia Hülsmann, die dem Festival mit verschiedensten Konzertprojekten und Workshops Hilfestellung und Gestaltungsperspektiven gegeben hat, die Einladung zum Jubiläumsfestival angenommen hat.